Beethoven, der alte Grantler. Beethoven, der von der Welt Abgeschiedene. Erstens sind das Legenden, deren Wahrheitsgehalt nicht besonders groß ist. Und zweitens konnte davon um 1800 überhaupt nicht die Rede sein: Der junge Beethoven trug sein schwarzes Haar noch schick frisiert und war eine ansehnliche Gestalt, wenn man den zeitgenössischen Portraits glauben kann. Er schickte sich an, als ­Pianist Wien zu erobern und den Salieris und Haydns ihre Vormachtstellung streitig zu machen. Dazu komponierte er Musik wie das rasante Klavierkonzert in B-Dur, sein erstes Klavierkonzert, welches er fertigstellte, das aber als Nummer Zwei im Werkverzeichnis landete. Bei diesem Kampf um die Pole-Position hatte ­Beethoven­ immer wieder mit hochrangigen Rivalen zu tun, zum Beispiel mit Joseph Wölfl, der wie Mozart aus Salzburg stammte. Dessen pianistische Qualitäten wurden von den Zeitgenossen so hoch geschätzt, dass man nach einem ausgedehnten Klavierduell mit ­Ludwig van Beethoven keinen Sieger küren wollte … Auf in die glänzende, musikalische Hauptstadt ihrer Zeit: Nach Wien!