Li-Tai-Pe
So 22/05/2022 18:00 (Premiere)
und weitere Vorstellungen
Opernhaus Bonn
CLEMENS VON FRANCKENSTEIN 1875—1942
Oper in drei Akten, op. 43
Libretto von Rudolf Lothar
Schauspieler*innen vom Theater Bonn u. a.
Chor des Theater Bonn→Chor
Extrachor des Theater Bonn→Extrachor
Beethoven Orchester Bonn
Hermes Helfricht→Dirigent
In Kooperation:
Theater Bonn
Wenigen sagt der Name Clemens von Franckenstein etwas, allenfalls denken einige noch an sein Wirken als Intendant, zunächst in Wiesbaden, schließlich – nach dem Tode Anton von Speidels – ab 1912 als Leiter der Münchener Hofoper. Durch die Berufung Hans Knappertsbuschs und durch die Gestaltung eines noch heute vorbildlichen Spielplans hat der 1914 zum Generalintendanten Ernannte bis zum Revolutionsjahr 1918 und dann wieder von 1924 bis zum erzwungenen Rücktritt im Jahre 1934 der Bayerischen Staatsoper ein glanzvolles Gepräge verliehen. Die immense Bedeutung seiner kulturpolitischen Leistungen wird gekrönt durch das eigene kompositorische Schaffen, das insbesondere in der Oper Li-Tai-Pe Elemente der von Wagner bestimmten Neuromantik mit einem von Debussy beeinflussten exotischen Impressionismus zu unverwechselbarer Eigensprache verschmilzt. Die bis in die vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts vielgespielte Oper markiert einen Höhepunkt der jüngeren deutschen Musiktheatergeschichte. An den sich freilich niemand mehr erinnert!
Mit durchweg historischem Personal erzählen Franckenstein und sein Librettist Rudolf Lothar (der für Eugen d’Albert das Libretto zu Tiefland geschrieben hatte) die gänzlich legendäre Geschichte vom versoffenen, aber genialen Dichter, den die Intrigen zweier Schranzen am Hofe des Kaisers fast das Leben kosten – und der sich als Lohn für die erfolgreiche Liebeswerbung zugunsten des Herrschers nichts wünscht als seine Freiheit an der Seite jener Frau, die ihn rettete – seit der Uraufführung in Hamburg am 2. November 1920 entwickelte sich Li-Tai-Pe zu einem beim Publikum ungeheuer beliebten Werk der Opernliteratur, das bis zur Schließung der Theater 1944 gespielt wurde – obwohl der aristokratische Komponist den Machthabern suspekt war, dem es überdies gelungen war, stets Distanz zum Regime zu wahren – FOKUS ’33 geht hier erneut der Frage nach, wie ein Renner des Repertoires so gänzlich von den Bühnen verschwinden konnte. Diese Produktion wird von Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet und zeitversetzt übertragen.
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